Der Damm ins Nichts ...
Dieses Bild läßt sich zunächst nicht fassen.
Das Wesentliche, das Ziel des Weges im Bild ist nicht zu sehen.
Was ist hier passiert? Und wie geht es jetzt weiter?
Es ist ein Bild des sogenannten Trischendamms bei Friedrichskoog-Spitze, Dithmarschen, in Schleswig-Holstein, an einem grauen Novembertag. Wir befinden uns kurz vor dem Ende des Damms und es ist gerade Flut.
Dieser Weg hat uns, nach gut zwei Kiliometern zu Fuß, einfach ins Nichts geführt.
Er endet, obwohl der Anfang am Festland die Hoffnung aufkeimen lies, dass er uns bis zur Insel Trischen führen würde.
Doch jetzt endet er einfach mitten im Meer.
Scheinbar...
Wer an einem solchen, trüben Tag, voller Nebel, wie auf dem Bild dort, am Ende des Damms stehen bleibt, kann nicht mal mehr das Festland sehen, von dem er gekommen ist.
Man hört nur das Wasser gegen die Böschung schlagen, sonst ist da nichts.
Kein Mensch, kein Vogel, kein Leben. Man steht dort mutterseelenallein und fragt sich womöglich: Wie geht es jetzt weiter?
Bei Ebbe wäre jetzt noch der Gang in das schlammige und gefährliche, klamme Watt möglich.
Bei Flut ist hier und jetzt aber einfach nur Schluss. Kein Weiterkommen und kein Sinn mehr.
Doch an guten, klaren, sonnigen Tagen kann man neben der Vogelinsel Trischen, dem Festland, der Elbmündung im Süden und den angrenzenden Halbinselvorsprüngen im Norden auch den Horizont klar vom Himmel abgrenzen.
Die Sicht ist frei auf alles, was in der Ferne und Zukunft vor einem liegt. Und es ist auch ganz klar erkennbar, was man hinter sich gelassen hat.
Der Weg wird einladend, das Leben lebenswert und das flache Wasser bei Flut oder das warme Watt bei Ebbe wollen neugierig nicht nur von nackten Füßen und Beinen erspürt und erforscht werden, sondern wir selbst wollen eintauchen in diese unendliche Freiheit.
Was für ein Unterschied an ein und dem selben Ort!?
Was für ein Unterschied. Eventuell gilt das auch für Ihr Leben und Erleben?